Brief an die Stadt
Die Gewinnerin des Bilderbrezels Numero 3, Frau Anja, ist scheinbar stark unterfordert in ihrer derzeitigen beruflichen Position. Sie beauftragte mich deshalb mit einem Schreiben an die Stadt. Im Namen ihrer Chefin sollte ich darin um Frau Anjas frühzeitige Entlassung aus ihrem Praktikum bitten. Dabei sollten diverse Begrifflichkeiten verwendet werden, die im folgenden übrigens fett markiert sind.
Sagen Sie mir bitte, ob's geklappt hat, Frau Anja.
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit nunmehr zweieinhalb Monaten beschäftigen wir Frau Anja, geborene Anja, bei uns als Clownfrau. Frau Anja hat uns in dieser Zeit ganz vortreffliche Dienste erwiesen.
Doch fangen wir von vorn an: Meine erste Begegnung mit Frau Anja war vor etwa 3 Monaten, als sie „Palüm Palüm“ an unserer Tür klingelte. Wir haben uns nämlich den Dieter Hallervorden Klingelton bei Jamba herunter geladen. Ein Riesengag sage ich Ihnen.
Ich öffnete also und da stand sie. Ihre großen Augen schauten hilflos durch die Makrolon®-Farblos-Gläser Ihres Kassengestells. Merkwürdigerweise sagte Frau Anja nichts, sondern gab nur einige kurze Laute von sich. „Oing Oing“. Und dann noch einmal: „Oing Oing“.* Ich hielt es erst für ein Schweinegrunzen mit leichtem Akzent. Oder für einen neuen Kanzlerwitz, Sie wissen schon, „Frau Ferkel“ und so weiter, haha.
Später stellte sich jedoch heraus, dass sie sich tags zuvor beim Kopfschütteln im Moshpit auf die Zunge gebissen hatte und deshalb kaum sprechen konnte. Aber das nur am Rande. Ich bat sie also herein und bot ihr einen Stuhl an. Frau Anja erklärte mir dann mit Händen und Füßen den Grund ihres Kommens. Ein Praktikum wollte sie machen. In unserem Kindergarten. Als Clownfrau.
„Ja sicher!“ rief ich begeistert, „Sie können in zwei Wochen anfangen.“.
Das war wie gesagt vor zweieinhalb Monaten. Inzwischen haben wir festgestellt, dass Frau Anja hoffnungslos überqualifiziert ist für diesen Job. Sogar beim Jägermeistertorwandschießen steckt sie uns alle locker in die Tasche. Und wie sehe ich denn jetzt vor den Kollegen aus? Beim Jägermeistertorwandschießen** war ich seit Jahren ungeschlagen. So geht es jedenfalls nicht weiter. Sie müssen der Frau Anja s o f o r t ihren Was-auch-immer-Abschluss geben und sie aus dem Ein-Jahres-Praktikum entlassen. Bitte!
Bitte, bitte, bitte!
Mit kollegialem Gruß
Frau Anjas Chefin
* Bonus +1
** Bonus +1
Sagen Sie mir bitte, ob's geklappt hat, Frau Anja.
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit nunmehr zweieinhalb Monaten beschäftigen wir Frau Anja, geborene Anja, bei uns als Clownfrau. Frau Anja hat uns in dieser Zeit ganz vortreffliche Dienste erwiesen.
Doch fangen wir von vorn an: Meine erste Begegnung mit Frau Anja war vor etwa 3 Monaten, als sie „Palüm Palüm“ an unserer Tür klingelte. Wir haben uns nämlich den Dieter Hallervorden Klingelton bei Jamba herunter geladen. Ein Riesengag sage ich Ihnen.
Ich öffnete also und da stand sie. Ihre großen Augen schauten hilflos durch die Makrolon®-Farblos-Gläser Ihres Kassengestells. Merkwürdigerweise sagte Frau Anja nichts, sondern gab nur einige kurze Laute von sich. „Oing Oing“. Und dann noch einmal: „Oing Oing“.* Ich hielt es erst für ein Schweinegrunzen mit leichtem Akzent. Oder für einen neuen Kanzlerwitz, Sie wissen schon, „Frau Ferkel“ und so weiter, haha.
Später stellte sich jedoch heraus, dass sie sich tags zuvor beim Kopfschütteln im Moshpit auf die Zunge gebissen hatte und deshalb kaum sprechen konnte. Aber das nur am Rande. Ich bat sie also herein und bot ihr einen Stuhl an. Frau Anja erklärte mir dann mit Händen und Füßen den Grund ihres Kommens. Ein Praktikum wollte sie machen. In unserem Kindergarten. Als Clownfrau.
„Ja sicher!“ rief ich begeistert, „Sie können in zwei Wochen anfangen.“.
Das war wie gesagt vor zweieinhalb Monaten. Inzwischen haben wir festgestellt, dass Frau Anja hoffnungslos überqualifiziert ist für diesen Job. Sogar beim Jägermeistertorwandschießen steckt sie uns alle locker in die Tasche. Und wie sehe ich denn jetzt vor den Kollegen aus? Beim Jägermeistertorwandschießen** war ich seit Jahren ungeschlagen. So geht es jedenfalls nicht weiter. Sie müssen der Frau Anja s o f o r t ihren Was-auch-immer-Abschluss geben und sie aus dem Ein-Jahres-Praktikum entlassen. Bitte!
Bitte, bitte, bitte!
Mit kollegialem Gruß
Frau Anjas Chefin
* Bonus +1
** Bonus +1
10 Comments:
Elche, hihi
Großartig! Was hab ich gelacht!
hehe meisterlich gelöst :)
"Moshen" war mir schon ein Begriff, was der Pit damit zu tun hat, musste ich zugegeben recherchieren. ;)
ich will ein kind von dir
Von mir jetzt? Geht's um das Kind oder ums Machen? Da müssten wir vorher ja schon noch so ein paar Modalitäten ... Haftungsausschlüsse, Verzichtserklärungen etc. pp. ...
irks! n bloggerkint... gewagt!
nun gut - eigentlich wollte ich ihnen damit auch nur sagen, dass das schreiben sehr gelungen ist. nur eins verstehe ich nich:
warum grosse augen??
Aus dramaturgischen Gründen.
ahja
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